Wasser-Fit für den Sommer 1/9: Allgemeine Verhaltensregeln
Das Schwerpunktthema unseres ersten Posts ist grundlegend und sehr wichtig. Natürlich sollen die einzelnen Regeln und Hinweise den Badespaß nicht mindern, sie sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen ist uns jedoch ein wichtiges Anliegen. Die folgenden Ratschläge sollten Sie an jedem Badetag beachten.
Teil 1: Basisregeln
Gehen Sie nur dann schwimmen, wenn Sie sich auch gut fühlen.
Im und um das Wasser ist es zu jeder Zeit wichtig, auf den eigenen Körper zu hören. Müdigkeit oder erhöhte körperliche Anstrengung können die Aufmerksamkeit, die Reaktionsgeschwindigkeit oder auch die Kraft beeinträchtigen. Übelkeit und Unwohlsein können Kreislaufprobleme begünstigen.
Beim Baden sollten Sie zu jeder Zeit konzentriert sein. Vermeiden Sie das Baden deshalb, wenn Sie sich nicht wohl fühlen und überschätzen Sie sich dabei nicht.

Gehen Sie niemals mit einem leeren aber auch nicht mit einem vollen Magen schwimmen.
In beiden Fällen ist Energiemangel die Folge. Ist die letzte Mahlzeit zu lange her, fehlt dem Körper die notwendige Energie, um schwimmen zu können. Auf der anderen Seite ist der Körper bei vollem Magen zu sehr damit beschäftigt, Energie für die Verdauung aufzubringen und kann der Muskulatur so kaum mehr Energie zur Verfügung stellen. Anschließend an die vorherige Regel gilt also auch hier: Achten Sie darauf, dass Sie sich beim Schwimmen stets gut fühlen und weder hungrig noch zu sehr gesättigt sind.
Duschen Sie sich ab, bevor Sie ins Wasser gehen.
Das Duschen vor dem Baden hilft dem Körper dabei, sich zu akklimatisieren und auch das Herz-Kreislauf-System auf den bevorstehenden Übergang ins kühle Nass vorzubereiten. Außerdem werden beim Abduschen Schweißreste, Hautfett und Creme-Reste minimiert und gelangen so vermindert ins Wasser.
Wenn Sie kein sicherer Schwimmer sind, sollten Sie nur bis zum Bauch ins Wasser gehen.
Mit steigender Wassertiefe vervielfachen sich die möglichen Gefahrenherde beim Baden. Für Kinder und ältere Menschen kann bereits flaches Wasser zu einer ernsten Gefahr werden wenn sie stolpern, ins Wasser kippen und sich aus eigener Kraft nicht mehr aufrichten können. In offenen Gewässern wie auch in Schwimmbecken kann die Wassertiefe stellenweise auch sehr plötzlich steigen und zur Gefahr für Nichtschwimmer werden.
Es ist lebensbedrohlich bei Gewitter zu schwimmen. Verlassen Sie in solchen Fällen sofort das Wasser und die Liegewiese.
Dass Schwimmen bei Gewitter lebensgefährlich ist, ist den meisten Menschen bewusst. Nur wenige berücksichtigen jedoch die Gefahr, die bei Gewitter von den oftmals flachen Grünflächen ausgeht. Nicht nur unter Bäumen, sondern auch inmitten der Liegewiese sind Badegäste nicht ausreichend vor dem Unwetter geschützt. Suchen Sie sich bei Gewitter deshalb schnellstmöglich ein festes Gebäude.
Eine aufblasbare Schwimmhilfe bietet Ihnen keine Sicherheit beim Schwimmen.
Aufblasbare Schwimmhilfen sind maximal als ergänzende Unterstützung beim Schwimmen zu betrachten. Sie sollten jedoch nicht dazu einladen, sich weit vom Ufer oder vom Beckenrand zu entfernen. Sie bieten im Notfall nicht ausreichend Schutz und können abtreiben oder sogar untergehen. Ein aufblasbares Wasserspielzeug ist unter keinen Umständen als Schwimmhilfe zu verstehen und sollte von Nichtschwimmern deshalb nur in äußerst flachem Wasser genutzt werden.
Rufen Sie niemals um Hilfe, wenn Sie nicht in Gefahr sind. Aber seien sie achtsam, wenn Menschen um Hilfe rufen.
Ein Hilferuf ist für Notfälle gedacht und sollte auch nur in solchen angewandt werden. Leider wird der Schrei nach Hilfe häufig missbraucht, wodurch er immer weniger Aufmerksamkeit auf sich zieht. Achten Sie also darauf, nur bei wirklichem Bedarf nach Hilfe zu rufen und reagieren Sie stets auf die Rufe Anderer.
Verlassen Sie das Wasser, wenn Sie frieren.
Der Körper kann im Wasser sehr schnell auskühlen, was zu einer Unterkühlung führen kann. Das sorgt dafür, dass die Muskelkraft abnimmt und der Kreislauf geschwächt wird. Weil Sie den Kraftverlust häufig nur langsam wahrnehmen, ist es wichtig sofort zu handeln und sich außerhalb des Wassers wieder aufzuwärmen.
Halten Sie sich bei starker Sonne vermehrt im Schatten auf.
Hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung können ebenso wie das Frieren zu Kreislaufproblemen führen. Aber auch ein Sonnenstich ist nach einiger Zeit in der Sonne keine Seltenheit und äußerst ernst zu nehmen. Ein Platz im Schatten schützt Sie nicht nur vor einem Sonnenstich, sondern auch vor einem die Haut schädigenden Sonnenbrand. Auch an die Verwendung einer Sonnencreme mit angemessenem Lichtschutzfaktor sollten Sie stets denken.
Teil 2: Besondere Regeln im Frei- und Schwimmbad
Springen Sie nur ins Wasser, wenn der Weg vor Ihnen frei und das Wasser tief genug ist.
In Schwimmbädern finden Sie häufig Angaben zur Wassertiefe in unmittelbarer Nähe des Schwimmbeckens oder auch am Beckenrand. Falls Sie sich unsicher sind, ob die Tiefe ausreichend ist, um ins Wasser zu springen, fragen Sie das Badpersonal. Manchmal befinden sich auch Schilder mit Springverboten am Schwimmbecken oder ein Verweis auf einen Springerbereich. Beim Baden in offenen Gewässern können Sie sich bezüglich der Tiefe nie ganz sicher sein. Hierbei gilt im Zweifel immer: nicht springen.

Stoßen Sie andere niemals ins Wasser und tauchen Sie niemanden unter.
Häufig ist zu beobachten, dass Menschen sich beim Spielen im und am Wasser gegenseitig schubsen oder auch unter Wasser tauchen. Nicht nur, aber vor allem für Nichtschwimmer können solche Situationen schnell gefährlich werden. Der unfreiwillige Sturz in kaltes Wasser kann zu Kreislaufproblemen führen und andere Badegäste könnten dabei verletzt werden. Zudem wird die Wassertiefe in solchen Fällen häufig nicht berücksichtigt. Wenn jemand unter Wasser gedrückt wird, kann diese Person panisch reagieren und versuchen unter Wasser einzuatmen. Das kann im schlimmsten Fall zum Ertrinken führen.
Tragen Sie zum Schwimmen immer Badebekleidung.
Das Baden in Unterwäsche ist aus hygienischen Gründen grundsätzlich nicht gestattet. Nacktbaden ist in manchen Bereichen möglich oder aber auch vorgesehen. Diese Bereiche sind in der Regel entsprechend gekennzeichnet.
Gehen Sie im Schwimmbad langsam, es ist – vor allem in Beckennähe – sehr glatt.
Auf den nassen und glatten Fliesen in Schwimmbädern besteht Rutschgefahr. Gehen Sie in Beckennähe deshalb stets langsam und vermeiden Sie zu rennen.
Wenn Sie auf einer Schwimmbahn schwimmen, gilt Rechtsverkehr.
Wenn Sie gerne Bahnen schwimmen ist es wichtig, sich dabei an einige wenige geltende Regeln zu halten. Dazu gehört der Rechtsverkehr, der das Überholen durch schnellere Schwimmer vereinfacht. Hierbei gilt – ähnlich wie im Straßenverkehr – dass nach Möglichkeit links überholt werden soll. Sollten Sie müde werden und eine Pause brauchen, nutzen Sie dafür den Beckenrand. Das Bahnende ist hingegen nur zum Wenden gedacht.
Teil 3: Besondere Regeln in offenem Gewässer
Gehen Sie niemals dort baden, wo Sie auf Schiffe oder Boote treffen könnten.
Die Gefahr, die von Schiffen und Booten (auch Schlauchbooten) ausgehen kann, wird häufig unterschätzt. Wasserfahrzeuge haben oftmals einen langen Bremsweg und können Schwimmer zudem leicht übersehen. Beim Baden in offenen Gewässern ist deshalb immer darauf zu achten, dass der Schwimmbereich sich nicht mit den Routen von Schiffen und/oder Booten kreuzt. Auch beim Schwimmen in Badeseen ist es wichtig, umherfahrende Schlauchboote und Ähnliches im Auge zu behalten.

Achten Sie darauf, das Wasser und seine Umgebung stets sauber zu halten.
Müllreste sehen nicht nur unschön aus, sie bergen auch jede Menge Gefahren. Beispielsweise ist Plastikmüll nicht biologisch abbaubar und kann zu einer Bedrohung der Tierwelt im und am Wasser führen. Auch Lebensmittelreste sollten nicht offen stehengelassen werden. Sie ziehen Wespen an und erhöhen so die Gefahr beim Laufen über die Liegewiese gestochen zu werden. Das kann besonders für Allergiker gefährlich werden.
Wählen Sie nach Möglichkeit immer bewachte Badestellen.
In Schwimmbädern treffen Sie immer auf Badpersonal und Rettungsschwimmer/innen, die für Ihre Sicherheit sorgen. Manche Naturbadeseen sind jedoch nicht bewacht und sollten daher nicht zum Baden aufgesucht werden. Auch als sichere/r Schwimmer/in könnten Sie plötzlich auf Hilfe angewiesen sein.
Schwimmen Sie immer am Ufer entlang.
Beim Schwimmen in offenen Gewässern kann man schnell vom Ufer abkommen. Je mehr Sie jedoch vom Ufer abkommen, desto weiter ist der Weg, den Sie bei plötzlich auftretender Ermüdung zurücklegen müssen. Halten Sie sich deshalb immer möglichst nah am Ufer auf und Schwimmen Sie auch längere Strecken am Ufer entlang.
Unterschätzen Sie niemals die Strömungen in fließenden Gewässern.
In Flüssen und beim Baden im Meer können starke Strömungen auftreten, die Sie in kürzester Zeit einige Meter vom Ufer tragen können und auch erfahrenste Schwimmer in Gefahr bringen können. Hochwasser vergrößert die Gefahr, da die Strömung um ein Vielfaches verstärkt wird. Deshalb gilt: Verzichten Sie auf das Baden bei Hochwasser und meiden Sie auch sonst fließende Gewässer.
Beachten Sie ausgeschilderte Warnhinweise.
In vielen Stellen sind starke Strömungen, Untiefen oder besonders starker Pflanzenbewuchs bekannt. Die entsprechenden Bereiche sind meist durch Warnschilder gekennzeichnet. Diese Schilder gilt es ernst zu nehmen und in keinem Fall zu unterschätzen. Aber auch, wenn keine Schilder zu finden sind, ist bezüglich dieser Gefahren immer höchste Vorsicht geboten.
Wenn Sie das Thema besonders interessiert, können Sie die Inhalte auf den nachfolgend vermerkten Webseiten noch weiter vertiefen. Auch wir haben die angegebenen Quellen als Grundlage für unseren Post genutzt und besonders die Baderegeln der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) integriert.
Deutsche Leben-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG): Sicherheitstipps. Baderegeln. Online verfügbar unter: https://www.dlrg.de/informieren/freizeit-im-wasser/baderegeln/
AOK Bundesverband GbR (2020): Baderegeln und Co: Sicheres Schwimm-Vergnügen. Online verfügbar unter: https://www.aok.de/pk/magazin/reisen/sicher-reisen/baderegeln-und-co-sicheres-schwimm-vergnuegen/
© Schwimmverein Mannheim e.V. 2021, von: I. Fuhrmann
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