Wasser-Fit für den Sommer 5/9: Wissenswertes zur Beinarbeit beim Schwimmen

Die vorliegenden Inhalte stellen einen ersten Anhaltspunkt für die Beinarbeit beim Schwimmen dar. Sie sind je nach Einschätzung für (Klein-)kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene geeignet. Wichtig: Die Ratschläge, Tipps und Übungen zum Beinschlag sollen Sie und/oder Ihre Kinder dabei unterstützen, ein Gefühl für die Beinbewegung im Wasser zu entwickeln. Für Erwachsene und Kinder mit entsprechender Erfahrung können die Hilfestellungen auch einen Auf- und Vortrieb nur durch Beinarbeit ermöglichen. Allerdings ist dadurch keine vollständige Sicherheit beim Schwimmen gewährleistet! 

Theorie & Formen des Beinschlags

Grundsätzlich wird beim Schwimmen zwischen drei Formen des Beinschlags unterschieden: der Wechselbeinschlag (in Bauch- oder Rückenlage), der Delphinbeinschlag und der Brustbeinschlag (für viele auch bekannt als Froschbeine). Der Delphinbeinschlag ist als Grundlage und ohne Bezug zum Schwimmsport kaum relevant und wird deshalb nicht thematisiert. Von umso größerer Bedeutung sind der Brust- und der Wechselbeinschlag. Diese sollen durch die nachfolgenden Übungen in ihrer Grobform verstanden werden. Das Ziel ist jedoch nicht, die Beherrschung eines perfekten Brust- bzw. Wechselbeinschlags, sondern ein Verständnis über die grundlegenden Unterschiede und die erste Anwendung. 

Übungen für den Beinschlag

Neben Übungen, die ein Plantschbecken oder ein Schwimmbecken voraussetzen, gibt es auch zwei Trockenübungen. Sie sind als Anleitung für Jugendliche oder Erwachsene formuliert, können aber auch von Erwachsenen für die Anleitung Ihrer Kinder genutzt werden. 

Übung 1: Den „Ball“ kicken

Anders als die vorherigen Übungen, bezieht sich dieser Ratschlag auf den Wechselbeinschlag. Legen Sie sich dazu in Rückenlage oder halten Sie Ihr Kind fest, während es in Rückenlage auf dem Wasser liegt. Versuchen Sie nun die Bewegung einen Schusses zu imitieren, indem Sie sich vorstellen (oder Ihrem Kind erzählen), dass Sie einen Ball wegschießen müssen. Die Bewegung sollte dabei vom ganzen Bein ausgehen und nicht nur aus dem Unterschenkel kommen. Wichtig ist außerdem, dass die Bewegung bis in die Fußspitze durchgeführt wird und die Füße sich locker mitbewegen. Wiederholen Sie diese Bewegung mit beiden Beinen mehrmals.  

Übung 2: Wechselbeinschlag in Rückenlage 

Diese Übung knüpft an das vorherige „Ball kicken“ in Rückenlage an. Legen Sie sich dazu auf den Rücken und halten sie sich bequem am Beckenrand fest. Sie können auch beide Arme am Beckenrand ablegen, wichtig ist zunächst, dass die Beine frei im Wasser bewegt werden können. Fangen Sie dann an, die zuvor gelernte Bewegung abwechselnd mit dem rechten und dem linken Bein durchzuführen. Dabei sollten die Beine permanent in Bewegung sein. Wenn das eine Bein gerade nach oben mit dem Fuß aus dem Wasser „kickt“, bewegt sich das andere Bein nach unten. Versuchen Sie die Schnelligkeit zu erhöhen und sich dabei immer weniger am Kicken eines Balls zu orientieren. Wichtiger ist nun ein ununterbrochener Bewegungsfluss, bei dem Sie darauf achten sollten, dass die Knie nicht oder nur minimal die Wasseroberfläche durchbrechen. 

Übung 3: Wechselbeinschlag in Bauchlage

Im Anschluss an den Wechselbeinschlag in Rückenlage, folgt der Beinschlag in Bauchlage. Auch hierzu können Sie sich entspannt am Beckenrand festhalten. Die Bewegung der Beine in Bauchlage funktioniert genau so wie zuvor in Rückenlage. Achten Sie darauf, die Bewegung mit dem ganzen Bein (von der Hüfte bis zu den Füßen) auszuführen und die Beine immer gegengleich zu bewegen. Je schneller Sie die Beine bewegen, desto mehr sollten Sie den Auftrieb wahrnehmen können. 

Übung 4: Brustbeine im Sitzen

Für diese Übung müssen Sie (bzw. Ihr Kind) sich auf einen Stuhl oder die Kannte eines Sofas setzen. Strecken Sie nun die Beine vor sich aus und achten Sie dabei darauf, dass Ihre Füße nur mit der Ferse auf dem Boden sind und ziehen sie die Zehenspitzen zu sich. Diese Position der Füße (Fersen auf dem Boden und zum Körper herangezogene Zehenspitzen) sollten Sie die gesamte Zeit beibehalten. Dann beginnen Sie mit beiden Füßen gleichzeitig Halbkreise auf den Boden zu malen. Zuerst ziehen Sie die Füße in Richtung Körper bis zwischen Ober- und Unterschenkel etwas weniger als ein 90-Grad-Winkel ist. Anschließend führen Sie beide Füße im Halbkreis wieder zur Ausgangsposition. Wiederholen Sie diese Bewegung mehrmals.

Übung 5: Brustbeine in Bauchlage

Diese Übung wird in Bauchlage ausgeführt. Legen Sie sich dazu auf ein Sofa, quer auf einen Stuhl oder auch auf den Boden. Nun ziehen Sie die Fersen in Richtung Po. Drehen Sie dann die Füße zur Seite mit den Zehenspitzen von Ihrem Körper weg. Anschließend müssen Sie die Beine wieder schließen, indem sie beide Beine kreisförmig zueinander bringen. Wiederholen Sie diese Bewegung mehrmals. 

Übung 6: Brustbeine im Wasser 

Legen Sie Sich dazu in Bauchlage ins Wasser und halten Sie sich (beispielsweise) am Beckenrand fest. Dann wiederholen Sie die zuvor im Trockenen durchgeführte Übung im Wasser. Achten Sie dabei darauf, dass Sie das Wasser mit den Unterschenkeln und den Füßen bewusst wegdrücken und dem entstehenden Widerstand nicht ausweichen. Ein Beinschlag endet dabei immer mit dem Zusammenführen beider Füße. Wichtig: Ziehen Sie die Oberschenkel dabei nicht unter den Bauch, sondern achten Sie darauf, dass die Bewegung hauptsächlich von den Unterschenkeln und den Füßen ausgeht. 

© Schwimmverein Mannheim e.V. 2021, von: I. Fuhrmann


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