Wasser-Fit für den Sommer 4/9: Was tun, wenn mir die Kraft ausgeht?

Die heutigen Inhalte sind nicht für Kleinkinder geeignet. Stattdessen richten wir uns mit dem heutigen Thema an alle, die in Becken und Badeseen schwimmen. Schwächeanfälle, plötzliche Erschöpfung oder Krämpfe sind in den meisten Fällen unvorhersehbar und gerade deshalb so gefährlich. Wir möchten Ihnen helfen, indem wir einige grundlegende Ratschläge und für den Notfall hilfreiche Positionen vermitteln. 

Wichtig: Die hier vorgeschlagenen Hinweise und Tipps dienen Ihrem Schutz. Auch bei Beachtung gewährleisten sie jedoch zu keiner Zeit Ihre 100%ige Sicherheit. Grundsätzlich sind die nachfolgenden Ratschläge zu jeder Zeit (auch für erfahrene Schwimmer) von großer Bedeutung. 

Grundlegende Ratschläge

  • Tipp 1: Gehen Sie immer in Begleitung anderer Menschen schwimmen. Vor allem dann, wenn Sie in einem Badesee sind und sich weit vom Ufer entfernen. 
  • Tipp 2: Bleiben Sie immer im Sichtfeld der Badeaufsicht. Viele Seen haben unübersichtliche Uferabschnitte, an denen die Badeaufsicht Sie unter Umständen nicht gut erkennen kann. 
  • Tipp 3: Führen Sie im Badesee nach Möglichkeit eine Schwimmboje mit sich. Diese bietet eine leichte Unterstützung und ist in Signalfarben außerdem besser zu erkennen. 
  • Tipp 4: Rufen Sie nur nach Hilfe, wenn Sie wirklich welche benötigen und vermeiden Sie Winken aus der Ferne, wenn Sie keine Hilfe brauchen. 

Kraftsparende Positionen

Wenn Sie dennoch in eine Situation geraten, in der Sie sich plötzlich schwach fühlen, Ihnen unwohl ist oder Sie einen Krampf erleiden, können die folgenden Positionen dabei helfen, dass Sie Kräfte sparen und Sie sich ohne viel Bewegung über Wasser halten können. Grundsätzlich sollten Sie bei Ermüdung nicht versuchen schnellstmöglich ans Ufer oder den Beckenrand zu schwimmen, sondern sich kraftsparend zu bewegen. 

Die Rückenlage – Sobald Sie erste Anzeichen einer Ermüdung wahrnehmen oder auch, wenn Sie während dem Schwimmen kurz entspannen möchten, ist es ratsam, sich auf den Rücken zu drehen. Die Rückenlage bietet den entscheidenden Vorteil, dass Sie zu jeder Zeit problemlos atmen können und kann darüber hinaus bereits mit leichter Beinarbeit für Auf- und Vortrieb sorgen.

Der Seestern – Der Seestern ist eine gute Übung für Kinder, die u.a. genutzt wird, um ihnen das Prinzip des Auftriebs zu erklären. Allerdings ist es zugleich eine sehr gute Position, um während des Schwimmens Kraft zu sparen. Drehen Sie sich für den Seestern zunächst auf den Rücken und spreizen Sie Arme und Beine vom Körper ab. 

Die Kaulquappe – Dies ist eine sehr kraftsparende Fortbewegungsmöglichkeit. Aufbauend auf dem Seestern begeben Sie sich hierzu zunächst in die Rückenlage und spreizen die Arme etwas vom Körper ab. Mit leichter Beinarbeit können Sie den Auf- und Vortrieb unterstützen und dann beginnen mit den Armen bzw. den Händen leichte Wischbewegungen zu machen. Ähnlich wie eine Kaulquappe.  

Auf sich aufmerksam machen

Die kräftesparenden Positionen allein reichen jedoch manchmal nicht aus, um sicher wieder an Land bzw. aus dem Wasser zu kommen. In manchen Fällen benötigen Sie die Hilfe anderer. Dabei sollten Sie zunächst ruhig bleiben, sich in Rückenlage drehen und die folgenden Hinweise beachten. 

Tipp 1: Versuchen Sie Personen in unmittelbarer Nähe ausfindig zu machen und bitten Sie sie um Hilfe, noch bevor Sie laut in Richtung Ufer rufen.
Tipp 2: Sollten Sie wie oben vorgeschlagen eine Schwimmboje mit sich führen, hat diese im besten Fall eine sehr auffällige Farbe. Halten Sie sich an der Boje fest und versuchen Sie mit Winken auf sich aufmerksam zu machen. Zusätzlich sollten Sie möglichst laut um „HILFE“ rufen. Wenn niemand reagiert, versuchen Sie es mit „FEUER“ oder anderen Ausrufen, mit denen Sie womöglich mehr Aufmerksamkeit erwecken können.   

Wie verhalte ich mich als Außenstehender?

Wenn Sie außerhalb des Wasser sind und bemerken, dass jemand Hilfe benötigt, sollten Sie keine Zeit verlieren und handeln. Die folgenden Ratschläge sind dabei eine Hilfestellung und sollten immer im Hinterkopf behalten werden.  

Tipp 1: Nehmen Sie Hilferufe und Menschen, die auf sich aufmerksam machen wollen, ernst. Leider kommt es häufig vor, dass Hilferufe missbraucht werden und gar keine Gefahr besteht. Trotzdem gilt es sich in solchen Situationen von einer ungefährlichen Lage zu vergewissern. Es ist immer besser einmal mehr aufmerksam zu sein.  
Tipp 2: Fragen Sie nach Unterstützung. Natürlich ist es nicht sinnvoll, alle Badegäste in Panik zu versetzen. Aber als einzelne Person sind Sie in Notfällen schnell überfordert. Sprechen Sie deshalb gezielt Menschen an, die in der Lage sind zu helfen. Das schließt Kinder und ältere Menschen, sowie Schwangere und körperlich beeinträchtigte Menschen in Teilen aus.
Tipp 3: Achten Sie zu jeder Zeit auf Ihre eigene Sicherheit, denn Selbstschutz ist das Wichtigste. Wenn Sie also selbst kein sicherer Schwimmer sind, ist es nicht sinnvoll ins Wasser zu eilen, um anderen Menschen zu helfen. Im schlimmsten Fall bringen Sie sich zudem selbst in Gefahr und benötigen ebenfalls Hilfe.  
Tipp 4: Panik kann die Situation zusätzlich verschlimmern und zu Unaufmerksamkeit und weiteren Gefahren führen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sie die Ruhe bewahren und sich Unterstützung holen (siehe Tipp 2). 

Bitte beachten: Unser Ziel ist es, Sie für die Gefahren im Wasser zu sensibilisieren. Sich die formulierten Ratschläge immer wieder ins Gedächtnis zu rufen ist daher sinnvoll. Jedoch sollten Sie keine Scheu vor dem Schwimmen haben und nicht ängstlich gegenüber jeder Situation sein. Wenn Sie stets aufmerksam sind und die vorgeschlagenen Hilfspositionen im Hinterkopf behalten, steht dem Badespaß nichts im Weg. 

© Schwimmverein Mannheim e.V. 2021, von: I. Fuhrmann


Sie wollen die Arbeit des SV Mannheim unterstützen? Hier können Sie spenden: 

Schwimmverein Mannheim e.V. 
IBAN: DE03670900000005106311
BIC: GENODE61MA2
VR Bank Rhein-Neckar

Bitte geben Sie Name und Anschrift des Spenders im Verwendungszweck an. Wir sind berechtigt, Spendenquittungen auszustellen, falls gewünscht. Alle Angaben werden vertraulich behandelt.

Danke für die Hilfe und Ihren Einsatz bei der Unterstützung des SV Mannheim e.V. !